2018 war schon nicht mein Autojahr, der Gleitschienenbruch am M119 und die Folgeprobleme haben Zeit, Geld und Nerven gekostet. 2019 sollte es also spaßig zugehen, doch bereits im Herbst kündigten sich die Vorboten am 230E an: Vernehmbares Klackern bei laufendem Motor (Ventile?) sowie schlechtes Kaltstartverhalten. Bei der Bestandsaufnahme im März 2019 kam dann bereits ans Licht, das die Zylinderkopfdichtung undicht war und das Klackern wohl von den Pleuellagern kommt. So wurde begonnen, was nicht aufzuhalten ist und der Motor wurde geöffnet.
Dabei zeigte sich, daß der Zylinderkopf diesmal in Ordnung ist, die Zylinder 1-3 auch in Ordnung (2/100 Spiel), jedoch der Zylinder 4 mit 2 Zehntel ausgelutscht ist. Der Verdacht der defekten Pleuellagerschalen wurde bestätigt. Kipphebel und Nockenwelle sind eingelaufen, Ventile haben reichlich Patina. Tja, und nun?
Trotz dringenden Anratens, einen generalüberholten Tauschmotor einzubauen, habe ich mich entschieden, den originalen Motor zu überholen. Warum? Ein generalüberholter Motor ist eine sehr, sehr gute Lösung, aber dennoch widerstrebt es mir, für dieses Fahrzeug ein Spenderorgan zu verwenden. Für “normale” Fahrzeuge einverstanden, aber nicht für dieses.
Den kalkulierten Mehrpreis von 500-1000€ sehe ich als gerechtfertigt an, schließlich weiß ich dann, daß jedes Bauteil einmal angefasst und ggf. getauscht wurde. Beispielsweise lässt sich so auch klären, woher das eigentliche Ölversorgungsproblem kommt, hier gibt es z.B. entsprechende Hinweise: http://www.v-d-h.de/berichte/restauration/m102/m102.html
Über die Gesamtkosten brauchen wir sowieso nicht reden, dafür kann man Dacia fahren. Aber wer will das? 😁